1970 bis 1980

Zusammengestellt und niedergeschrieben von Erich Gehrlein:

Rechtzeitig zum 50-jährigen Jubiläum 1970 wurde die neue Stadionanlage, die unter Bürgermeister Braun völlig neu umgebaut und gestaltet wurde, fertiggestellt. Zunächst wurde der alte DJK-Platz, bis dahin uneben und teilweise mit Gras bewachsen, in einen Tennenplatz umgewandelt. Eine Flutlichtanlage wurde installiert und der ganze Platz neu eingezäunt. Auch das alte Stadion bekam ein neues Gesicht. Die Radrennbahn wurde abgetragen und durch eine Leichtathletik-Aschenbahn ersetzt. Der Rasen wurde nach den neuesten Erkenntnissen neu angelegt und für die Zuschauer auf der Sonnenseite Stehränge gebaut.

Am Jubiläumstag war es dann einmal mehr der Bundesligist 1. FC Kaiserslautern mit seinem Profikader, der gegen eine Südpfalzauswahl zum Freundschaftsspiel antrat und damit die neue Anlage für den Spielbetrieb einweihte. Die Südpfalzauswahl, mit sechs Rülzheimer Spielern angetreten, konnte den Profis lange Paroli bieten und musste sich am Ende nur sehr knapp mit 2:3 Toren geschlagen geben.
Großen Anteil am Stadion-Umbau und am Gelingen des Festes hatte der damalige 1. Vorsitzende Emil Deutsch, der sich sehr für die Belange des Sportvereins einsetzte.

Aber auch mit dem neuen Stadion ließ sich 1973 ein erneuter Abstieg in die B-Klasse nicht vermeiden.
In den Jahren dazwischen – und zwar im Juni 1971 – war das Rülzheimer Stadion Schauplatz der ersten internationalen Fußballbegegnung. Der 1. FC Kaiserslautern erklärte sich bereit, sein Intertoto-Spiel gegen die tschechische Mannschaft aus Trinec im Rülzheimer Stadion auszutragen. Leider verloren die „Roten Teufel“ vor einer beeindruckenden Kulisse mit 1:4. 1974, beim Heimatfest auf dem Festwiesengelände, zeigten die Aktiven des SVR, dass sie auch am kulturellen Geschehen in der Gemeinde Interesse haben, und wirkten beim Festspiel als Römer mit.

Sportlich gesehen gelang dem SVR nach zwei Jahren in der B-Klasse der neuerliche Aufstieg in die A-Klasse Süd. Nachdem die Mannschaft im ersten Jahr dem Abstieg nur knapp entrinnen konnte, schlug das Schicksal im folgenden Jahr umso härter zu, und so ging es trotz 27 erkämpfter Punkte 1977 einmal mehr zurück in die B-Klasse. Nach einem erfolglosen Jahr wurde 1978 mit dem Neuaufbau der Mannschaft begonnen. Neben einigen älteren, erfahrenen Spielern, kamen junge Nachwuchsspieler aus der eigenen A-Jugend zum Einsatz, und mit dem Einheimischen Herbert Dörner wurde ein junger Spielertrainer verpflichtet, der zeigen wollte, dass er noch mehr konnte als „nur“ Fußball zu spielen. Der junge Spielertrainer erwies sich als Glücksgriff: Schon im folgenden Jahr wurde das junge Team mit nur einer Niederlage Meister der B-Klasse und durfte damit zur Saison 1979/1980 wieder in der A-Klasse Süd antreten.
Für die Anhänger überraschend, aber umso erfreulicher, setzte sich die Mannschaft sofort in der Spitzengruppe fest und spielte in den folgenden Jahren immer bis zum Schluss um die Meisterkrone mit, landete aber immer auf den undankbaren Plätzen zwei und drei.

1979 war ein Jahr von großer Bedeutung für den Sportverein. Es begann zunächst mit der Generalversammlung und Neuwahl der gesamten Vorstandschaft. Wenige Tage später begann für den neuen Vorstand unter der Führung von Gerhard Weber die Vorbereitungsphase für das im Juni stattfindende Heimatfest im Ortskern. Im Anwesen der Familie Helmut Leingang, das dem SVR großzügigerweise zur Verfügung gestellt wurde, begann Anfang März ein reges Treiben. Viele Mitglieder und Aktive beteiligten sich an der anfallenden Arbeit und so konnte der Verein pünktlich zum Beginn des Festes die ersten Gäste in seiner schmucken Kickerschenke erwarten.